Neue wasserdichte digitale Kompaktkamera von Canon: Vorn das Bullauge, Schrauben und Stutzen am ganzen Gehäuse: Die Canon Powershot D10 sieht aus wie von Kapitän Nemo persönlich entworfen.
Es gibt Digitalkameras, denen sieht man ihren Zweck sofort an. Die Canon Powershot D10 kann denn auch nur für den Einsatz unter Wasser gedacht sein. Wirklich schön wirkt ihr eiförmiges Äußeres ja nicht, aber es lenkt auf jeden Fall die Blicke auf die Linse, die durch das Bullauge lugt. Andere Hersteller haben längst gezeigt, dass Unterwasser-Kameras nicht unförmig aussehen müssen – das skurrile Aussehen war also offenbar Absicht.
Canon Powershot D10: Tauchboot mit Kamera
Bewirkt hat es jedenfalls, dass die D10 trotz eigentlich kompakter Maße nicht mehr in jede Tasche passt. Das Bullauge gibt immerhin der Optik etwas Platz, so dass diese keine der Qualität abträglichen Schrumpfverfahren erleiden mussten. Überhaupt ist die D10 eine echte Powershot – das ist die Produktreihe bei Canon, die für höheren fotografischen Anspruch steht. Bei einem Preis von über 300 Euro sollte man aber auch erwarten können, dass der Fotograf zum Beispiel von einem Bildstabilisator unterstützt wird. Weil es unter Wasser oft nicht sonderlich hell ist, ist es auch wichtig, dass der Sensor wie in diesem Fall ein akzeptables Rauschverhalten aufweist.
Was bei der Kamera allerdings fehlt, ist ein komplett manueller Modus. Belichtung, Empfindlichkeit, Weißabgleich und so weiter kann der Fotograf zwar selbst regeln, die Kombination aus Blende und Verschlusszeit bleibt aber der Automatik überlassen. Um Eindringen von Wasser zu vermeiden, haben die Designer komplett auf Tasten gesetzt – Rädchen, etwa zur Programmauswahl, gibt es nicht. Die Tasten sind gut bedienbar, wenn man auch manchmal etwas mehr Kraft aufwenden muss. An die dahinter stehende Logik muss man sich allerdings erst gewöhnen. Besonders irritierend ist das Fehlen der Zoomwippe, die ebenfalls durch zwei Tasten ersetzt wurde.
Einsteiger freuen sich besonders über die vielen Automatikmodi – im simpelsten Fall wählt die Automatik auch noch das Motivprogramm aus. Die Szenenmodi bieten das Übliche, in diesem Fall natürlich auch ein Unterwasser-Programm, das von einem Aquarien-Modus ergänzt wird. Für eine Unterwasserkamera hätte Canon aber gern noch etwas mehr Fantasie beweisen können – gewiss ist auch Meeresboden nicht gleich Meeresboden.
Praktisch für Gruppenaufnahmen
Gesichtserkennung ist mittlerweile Standard, die Canon Powershot D10 kann dabei sogar bis zu 35 Gesichter auf einer Aufnahme erkennen. Auf Wunsch warnt sie auch, wenn jemand blinzelt. Praktisch für Gruppenaufnahmen: Dem Selbstauslöser kann man befehlen, erst nach Erkennen eines zusätzlichen Gesichts die Aufnahme anzufertigen. So kommt der Fotograf endlich auch mal aufs Bild.
Fazit: Wer sich mit dem ungewöhnlichen Äußeren anfreunden kann, bekommt eine Digitalkamera mit guter Bildqualität, die bis zehn Meter Wassertiefe dicht bleibt – mindestens.
Technische Daten der Canon Powershot D10
- Bildsensor 12 Megapixel, 1/2,3“, CCD
- Bildschirm 2,5 Zoll, 320 x 240
- Brennweite (KB) 35-105 Millimeter
- Optisches Zoom 3-fach
- Optischer Bildstabilisator Ja (Sensor-Shift)
- Filmfunktion 640 x 480, 30 fps
- Speicherkarte SD / SDHC
- Maße 104 x 67 x 49 Millimeter
- Gewicht 190 Gramm
- Preis ca. 320 Euro