Sie ist sehr klein, sehr leicht und sehr schick. Ein guter Start für die Sony Cyber-Shot DSC-WX1. Der erste Eindruck überzeugt. Aber jeder Fotograf weiß: Auf das Aussehen der Kamera kommt es nicht wirklich an. Denn was nützt ein ansehnliches Gehäuse, wenn das Gerät miese Fotos macht? Und so sind wir mit einer gehörigen Portion Misstrauen in diesen Test gestartet. Ein Misstrauen, das unberechtigt war. Denn die Mini-Kamera zeigt eine Maxi-Leistung.
Komfort und Design
Bei der Cyber-Shot DSC-WX1 gilt die Devise „Blos nicht einmischen, die macht schon gute Fotos“. Soll heißen: Sie haben kein Mitspracherecht, was Belichtungszeit oder Blende angeht. Manuelle Einstellungsmöglichkeiten sind nicht vorhanden. Für komfortgewohnte Hoobyfotografen und „Schnappschießer“ ist das bequem, für den Profi aber schade. Ab und zu dreht man ja schon gerne mal am (Blenden-) Rad.
Über die äußere Erscheinung der kleinen 10-Megapixel-Cyber-Shot haben wir uns bereits ausgelassen: Klare Linien, schnörkelloses, stylisches Design mit einem Mini-Gewicht von weniger als 150 Gramm. Das ist wirklich leicht und macht die Kamera Hemdtaschentauglich.
Das Objektiv der WXI deckt mit seinem fünffachen optischen Zoom einen Brennweitenbereich von 24 bis 120 Millimetern ab. So ein Weitwinkel ist eine feine Sache, gerade wenn es um Fotografie in kleinen Räumen oder auf Partys geht. Und insgesamt kann das Objektiv überzeugen. Wir müssen allerdings anmerken, dass die Verzeichnung im weitwinkligen Bereich recht auffällig ist.
Das Display hat eine Größe von 2,7 Zoll und ist die einzige Möglichkeit, das Bildmotiv zu betrachten, einen Sucher gibt es nicht. Gut, dass die Qualität des Displays mit seinen 230.000 Subpixel überzeugen kann. Scharfe Darstellung, die nur bei direkter Sonneneinstrahlung nicht ganz leicht zu erkennen ist.
Sony Cyber-Shot DSC-WX1: Perfekt im Dämmerlicht
Die Sony Cyber-Shot DSC-WX1 ist mit einem Exmor-R-Sensor ausgestattet, der die Lichtempfindlichkeit steigern und Bildrauschen unterdrücken soll. Und das tut er auch. Der rauscharme Sensor lässt die WX1 zu einem perfekten Fotoapparat für lichtarme Umgebungen werden. Denn bei steigenden ISO-Werten hält sie ein erstaunlich hohes Auflösungs-Niveau. 975 Linienpaare bei ISO 800 sind ein erfreulich guter Wert. Skurril: Im sogenannten „Dämmerungs-Modus“ ist das Bildrauschen geringer als im ganz normalen Betrieb. Die Cyber-Shot schießt sechs Bilder in Folge und rechnet daraus ein einziges Bild zusammen. Das vermindert das Bildrauschen und Unschärfen, die durch lange Belichtungszeiten leicht entstehen. Die gute Auflösung im hohen ISO-Bereich beweist sich also als echter Pluspunkt für die Digicam.
Was in der Dämmerung funktioniert, klappt auch bei Tageslicht. Das ist gut für unerfahrene Fotografen, bei denen leicht mal ein Bild verwackelt. So bietet das Gerät einen „Anti-Bewegungsunschärfe-Modus“, der ebenfalls mehrere kurz belichtete Aufnahmen zu einem Foto kombiniert.
Ungewöhnliche Panorama-Funktion
Bemerkenswert ist auch die Panorama-Funktion der Kamera, die es ermöglicht, Bilder mit einer Breite von bis zu 7150 Pixeln zu erstellen. Dies geschieht übrigens nicht in der üblichen Art, mehrere Fotografien eines Schwenks zu kombinieren. Die Sony Cyber-Shot DSC-WX1 „filmt“ den Panorama-Schwenk und verrechnet ihn zu einem riesigen Bild. Das funktioniert solange ausgezeichnet, wie keine bewegten Objekte durch das Bild liegen, laufen oder fahren.
Sony Cyber-Shot DSC-WX1: Fixe Fotos
Zehn Aufnahmen innerhalb von einer einzigen Sekunde kann die kleine Sony-Kamera schießen. Das ist rasant. Und auch die Auslöseverzögerung ist einwandfrei, sie liegt bei gerade mal 0,3 Sekunden. Sony hat hier gute Arbeit geleistet, die auch für den Video-Modus gilt. Bedenkt man, was für eine kleine Kamera man in Händen hält, ist es durchaus respektabel, Videoaufnahmen in HD-Qualität von 1280×720 Pixeln drehen zu können. Und das Besondere: Der optische Zoom bleibt auch im Videomodus aktiv.
Schade jedoch, dass ein HDMI-Ausgang für die direkte Darstellung von Bildern auf einem Flachbildschirm fehlt.
Gesamturteil der Sony Cyber-Shot DSC-WX1
Optisch gelungene, stylische kleine Kamera mit gutem Objektiv, einem lohnenden Weitwinkel und sehr rauscharmem Sensor, der für hohe Bildauflösung auch im Mischlicht sorgt. Die Kamera arbeitet sehr zügig, ist spielend leicht zu bedienen und deshalb eine echte Empfehlung für Menschen, die gerne schnell und einfach gute Fotos (und Videos) machen wollen, ohne aus jeder Aufnahme eine Doktorarbeit zu machen. Das Fehlen eines HDMI-Anschlusses ist jedoch ein Manko. Dennoch gehört die etwa 200 Euro teure Sony Cyber-Shot DSC-WX1 definitiv in die Spitzengruppe der Style-Kameras.
Technische Daten Sony Cyber-Shot DSC-WX1
- Hersteller/Modell: Sony Cyber-Shot DSC-WX1Digitalkamera
- Auflösung: 10,2 Megapixel
- Sensor: Exmor R CMOS
- Objektiv/Zoom: 5fach, 24 -120 mm (Carl Zeiss)
- Display: 2,7 Zoll Diagonale, 230.400 Pixel
- Sucher: kein
- Bildstabilisator: mechanisch und optisch
- Speicher intern/extern: 11MB / Memory Stick Duo, Memory Stick PRO Duo, Memory Stick PRO-HG Duo
- Dateiformate: JPG
- Video (Auflösung/Bilder pro Sekunde): 1280 x 720 Pixel/30 fps
- ISO-Empfindlichkeit: 125 – 3200
- Stromversorgung: Lithium-Ionen-Akku
- Sonderfunktionen: Gesichtserkennung, verschiedene Aufnahmeprogramme, TTL-Kontrasterkennung, Panorama-Modus, Mono-Mikrofon
- Abmessungen (B x H x T): 90,5 (B) x 51,8 (H) x 19,8 (T) mm
- Gewicht: ca. 149 g
Foto: Sony